In den letzten Monaten lieferte Marvel überdurchschnittliche viele Flops im Kino und bei Disney+ ab. Das lag unter anderem an schlechten Animationen. Diese sind in den harten Arbeitsbedingungen der FX-Künstler begründet, die nun einer Gewerkschaft beitreten wollen. Genau das könnten langfristig das Qualitäts-Problem bei Marvel lösen.
Die Themen Hollywood und Gewerkschaften sind derzeit unzertrennlich. Denn nachdem die Gewerkschaft der Drehbuchautoren in Hollywood, die WGA, seit Mai streikt, schlossen sich vor einigen Wochen auch die Schauspieler mit ihrer Gewerkschaft, der SAG-AFTRA, an. Nun macht die nächste Gewerkschaft Schlagzeilen, allerdings (noch) nicht durch einen Streik.
Denn die International Alliance Of Theatrical Stage Employees (IATSE) will VFX-Künstler, also all diejenigen, die für Spezialeffekte und Nachbearbeitung zuständig sind, in ihre Reihen aufnehmen und vertreten. Ursprünglich hatten Mitarbeiter der Marvel Studios auf das Problem aufmerksam gemacht. Nun sollen die VFX-Künstler bei Marvel bis zum 12. September abstimmen, ob sie von der IATSE vertreten werden wollen.
Dabei handelt es sich erst einmal um einen kleinen Schritt, denn nur die wenigstens VFX-Künstler sind fest bei Marvel angestellt. Die meisten arbeiten bei externen Firmen, die oft nicht einmal in den USA ansässig sind und somit auch nicht von einer US-Gewerkschaft vertreten werden können. Allerdings will die IATSE genau für diese Arbeitnehmer ein Büro einrichten, das bei Fragen und Problemen hilft.
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Auf lange Sicht könnten verbesserte Bedingungen am Arbeitsplatz auch zu einer besseren Qualität der Animationen bei Marvel führen. Bisher war das Unternehmen dafür bekannt, unmögliche Deadlines zu setzen und Druck auf die Künstler und ihre Firmen auszuüben, um die Preise zu senken. Beides nicht unbedingt Eigenschaften, die zu qualitativ hochwertiger Arbeit führen.