Mit einer Idee von Andy Warhol und mit Genre-Veteran Udo Kier in der Hauptrolle sorgte Andy Warhol's Dracula 1974 für reihenweise Skandale. Der Film, der zwischen Kunstexperiment und expliziter Exploitation variiert, sorgt mit seiner Mischung aus kitschiger Erotik und literweise Kotze sowie Blut für Aufsehen. Nach über 30 Jahren auf dem Index wurde der Film nun freigegeben und erscheint bald ungekürzt im Heimkino.
"Blood for Dracula", so der Titel im Original, wurde von Paul Morrissey inszeniert, wenngleich der Titel "Andy Warhol's Dracula" eine Verbindung zum berühmten Künstler suggeriert. Warhol selbst, von dessen Studio einst die Idee stammte, erklärte einige Jahre nach Start des Films, dass sein Beitrag zum Projekt lediglich der Besuch der Release-Party gewesen sei. Die Veröffentlichungsgeschichte war geprägt von Kürzungen, in Deutschland befand sich "Andy Warhol's Dracula" ganze 32 Jahre auf dem Index, doch nun erscheint der Film in bisher unbekannter Form im Heimkino, sogar in 4K.
Die Geschichte folgt einem abgewrackten Dracula, der verzweifelt nach Jungfrauen sucht, um seinen Blutdurst zu stillen. Die Darstellung des Vampirs als tragischer Junkie, dessen Gier eine Metapher für Drogensucht ist, macht den Film zu einem unkonventionellen Horrorerlebnis. Trotz Softcore-Erotik und bitterem Humor sorgt die Darstellung von Gewalt und Sexualität für Kontroversen und fuhr dem Film ein über 30 Jahre haltendes Verbot ein.
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Inzwischen haben sich die Sehgewohnheiten aber so stark verändert, dass auch "Andy Warhol's Dracula" ungekürzt veröffentlicht werden kann. Wer sich den ungewöhnlichen 70er Jahre Horrorfilm für seine Sammlung sichern will, wird demnächst bei den üblichen Händlern fündig werden.