Wie auch das Downton-Universum, das er erschaffen hat, ist Julian Fellowes ein Mann voller Gegensätze. Julian Alexander Kitchener-Fellowes, Baron Fellowes of West Stafford – britischer könnte der Name kaum klingen.
Geboren wurde Fellowes am 17. August 1949 jedoch in Kairo, wo sein Vater, Peregrine Edward Launcelot Fellowes, aufgrund seiner diplomatischen Tätigkeiten stationiert war. Julian Fellowes selbst steht auch im Staatsdienst und ist seit 2011 Mitglied des britischen Oberhauses (House of Lords), wo er auf der Seite der Conservative Party auf den Parlamentsbänken sitzt. Gleichzeitig gehört Lord Fellowes als Oscar®-Gewinner bereits seit 2002 zum Hollywood-Adel.
Der Mann mit der goldenen Feder
Drehbuchautor, Schauspieler, Regisseur, Politiker und Romanautor – man muss sich fast wundern, wo Julian Fellowes die Zeit für so viele Karrieren hernimmt. Vor allem, da er in ihnen nicht gerade unerfolgreich ist. Nach einigen Drehbüchern für das britische Fernsehen in den 90er-Jahren, brachte ihm gleich sein erstes Filmdrehbuch einen Oscar® ein; für den schwarzhumorigen Mystery-Film Gosford Park (2001). Damals übrigens schon, in der Rolle der Gräfin Constance von Trentham, mit einer gewissen Maggie Smith, die spätere Dowager Countess of Grantham. Einen ähnlichen Erfolg konnte Fellowes gleich zu Beginn der langen Laufzeit von Downton Abbey verzeichnen. Für die erste Staffel der Serie wurde er 2011 mit dem Emmy® für „Outstanding Writing for a Miniseries, Movie or a Dramatic Special” ausgezeichnet. Die Serie gewann im selben Jahr den Emmy als „Outstanding Miniseries or Movie“– eine Auszeichnung für den gesamten Cast und das Produktions-Team, aber natürlich besonders für Fellowes. Denn Downton Abbey ist für Fellowes eine besondere Herzensangelegenheit.
Der Ursprung von Downton Abbey
Doch wie kam es überhaupt dazu, dass Julian Fellowes das heute wohl bekannteste fiktive englische Adelshaus und dessen prunkvollen Sitz schuf und dabei auch dem Downstairs seinen gebührenden Platz einräumte? „Die Atmosphäre dieser mit Personal voll besetzten Häuser hat mich immer interessiert, schon lange, bevor ich ‚Gosford Park’ geschrieben habe“, verrät Fellowes. „Diese Konstellation hat etwas Faszinierendes – eine Gruppe von Leuten, die so nah beieinander leben und doch so unterschiedliche Erwartungen haben.“ Er findet, dass die Besitzer solcher Adelshäuser in einem „kuriosen Universum leben, gemeinsam mit ihren Bediensteten, die insgesamt ein ganz anderes Leben leben, aber genauso ihre Ränge haben wie ihre Herrschaften, sodass in ihrer Welt der Butler König ist und die Hausdame Königin, und sie alle haben ihre eigenen Hoffnungen und Träume. Es fasziniert mich immer, wie die Leute damit umgegangen sind – wie sie sich ein gewisses Selbstgefühl erhalten haben.“
Kein Wunder also, dass Fellowes für Downton Abbey nicht zum ersten Mal über diese faszinierende Facette der britischen Gesellschaft schrieb. Es war Fellowes’ Bestseller-Roman „Snobs“ (2004), der zur Entwicklung von Downton Abbey führte, nachdem Produzent Gareth Neame mit Fellowes darüber sprach, den Stoff für die Leinwand zu adaptieren. Und auch wenn Fellowes selbst nicht in einer Welt aufgewachsen ist, die aus Upstairs und Downstairs bestand – den Adelstitel als Baron of Westford hat er erst 2011 verliehen bekommen – steckt doch etwas Familiengeschichte in der TV-Serie und den Filmen. Nicht zuletzt geht der Name des fiktiven Adelssitzes auf das Downton Agricultural College zurück, gegründet 1880 von John Wrightson, Fellowes’ Urgroßvater. Eine subtile Verneigung vor der eigenen Herkunft, klassisches britisches Understatement eben. Und ein cleverer Kniff, einen Teil der Vergangenheit auch in einem neuen Zeitalter weiterleben zu lassen.
DOWNTON ABBEY II: EINE NEUE ÄRA, vom Schöpfer Julian Fellowes, kommt am 28. April 2022 in die deutschen Kinos.
Über den Film:
Ein weltweites Phänomen kehrt auf die Kinoleinwand zurück! DOWNTON ABBEY II: EINE NEUE ÄRA führt die Geschichte der britischen Adelsfamilie Crawley opulent fort und schafft es, dafür die gesamte Originalbesetzung einmal mehr vor der Kamera zu vereinen.
Einige Zeit nach dem königlichen Besuch von King George und Queen Mary auf Lord Granthams Anwesen sind die Crawleys wie auch ihre bunte Dienerschaft erneut in Aufruhr, als eine Filmproduktion auf dem Anwesen für reichlich Unruhe sorgt und zusätzlich eine große Reise an die Côte d’Azur ansteht, um das Geheimnis der neu geerbten Villa der Dowager Countess aufzudecken. Die anbrechende neue Ära hält so einige Überraschungen bereit ...
15 Emmys konnte die auf der ganzen Welt gefeierte britische Kultserie Downton Abbey über sechs Staffeln sammeln sowie unzählige weitere Nominierungen, u. a. für die Golden Globes, BAFTA und SAG Awards. Nach dem riesigen Erfolg des ersten Kinofilms 2019 schlägt DOWNTON ABBEY II: EINE NEUE ÄRA nun ein weiteres Kapitel in der ereignisreichen Familienchronik auf.
Dafür ist erneut das gigantische Unterfangen gelungen, die Emmy-nominierte Originalbesetzung der Serie geschlossen zurückzubringen, darunter Hugh Bonneville (Paddington 1 & 2, Monuments Men – Ungewöhnliche Helden), Laura Carmichael (Dame, König, As, Spion, Madame Bovary), Jim Carter (The Good Liar – Das alte Böse, My Week with Marilyn), der BAFTA-nominierte Brendan Coyle (Maria Stuart, Königin von Schottland, Ein ganzes halbes Jahr), Michelle Dockery (The Gentlemen, Anna Karenina), Joanne Froggatt (Bob, der Streuner, Mary Shelley), BAFTA-Gewinnerin Phyllis Logan (Lügen und Geheimnisse, Zu einer anderen Zeit), die Oscar®-nominierte Elizabeth McGovern (Die Frau in Gold, Die Frau des Nobelpreisträgers), Sophie McShera (Cinderella, Das Damengambit), Penelope Wilton (Deine Juliet, Stolz & Vorurteil) sowie die zweifach Oscar-prämierte Grande Dame des britischen Kinos Maggie Smith (Harry-Potter-Franchise, Best Exotic Marigold Hotel). Darüber hinaus kehrt die Oscar®-nominierte Imelda Staunton (Harry Potter und der Orden des Phönix, Maleficent – Die dunkle Fee) als Lady Maud Bagshaw aus dem ersten Film zurück.
Für das Drehbuch von DOWNTON ABBEY II: EINE NEUE ÄRA zeichnet wieder der mit Emmy und Oscar® ausgezeichnete Schöpfer der Serie Julian Fellowes (Gosford Park) verantwortlich, während auf dem Regiestuhl diesmal der britische Altmeister Simon Curtis (My Week with Marilyn, Die Frau in Gold) Platz genommen hat.